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Wie empfinde ich nicht-binäre Geschlechtsidentität?

Ich bin nicht-binär, und was das für mich bedeutet, erzähle ich in diesem Video.

Aber zuerst ein kleiner Disclaimer: Jeder Mensch, der die eigene Identität als nicht-binär empfindet ist nicht-binär und valide. - Egal ob es wie von mir beschrieben empfunden wird, oder komplett anders.

Ich war schon als Kind relativ feminin. Neben Lego habe ich auch mit Puppen gespielt. Und auch als Kind hat mir Fingernägel lackieren bereits Spaß gemacht. Zu Halloween und Fasching, zählten Hexe und Prinzessin zu meinen Liebslingskostümen.

Wenn ich mit der Faceapp ein feminisiertes Foto mache, finde ich, dass dieses mich besser repräsentiert als eines ohne Filter. Um der Körperdisphorie entgegenzuwirken, habe ich mit einer Hormontherapie begonnen. Doch dazu werde ich demnächst noch ein weiteres Video hochladen.

Ich habe auch immer wieder Phasen, wo ich überdenke ob ich nicht eine binäre trans Frau sein könnte. Jedoch fühlt sich das zum aktuellen Zeitpunkt nicht richtig an.

Neben der körperlichen Dysphorie habe ich auch eine soziale Dysphorie. Also ich fühle mich unwohl, wenn ich mit einem rein männlichen oder einen rein weiblichen Namen angesprochen werde. Mein neuer Name ist daher ein Abkürzung die sowohl für Männer als auch Frauen verwendet wird, und zwar “Dani”.

Bezüglich Pronomen wärs mir am liebsten, wenn wir eine neutrale Sprache hätten. Aber da wir diese nun mal nicht haben, find ich neopronomen wie dey am besten.

Also “dey” nutzt man so: (1)
Dey hat einen Hund.
Das ist deren Hund.
Der Hund gehört denen.
Der Hund mag dey.

Alternativ kann man auch Pronomen vermeiden, indem man den Namen nutzt.

Was ich auch spannend finde: Jedes mal wenn ich eine androgynen Person sehe denke ich mir nur: OMG ICH WILL AUCH SO SLAYN WIE DIE PERSON

So gut wie alles was stereotypisch Mann ist, lehne ich ab. Wie beispielsweise gerne Fleisch zu essen, Wettbewerbsorientierung, Bier trinken, Autoliebe, streben nach Muskeln oder Fußball. Aber ich möchte noch dazu sagen, dass das soziale Konstrukt “Geschlecht” mit solchen Stereotypen zwar irgendwie zusammenhängt, aber so eine Zuweisung sollte nie gemacht werden.

Es ist komplett egal welche Stereotypen man erfüllt, man ist immer das Geschlecht, als welches man sich wahrnimmt.

Also für nicht-binäre Personen gibt es keine Kleidervorschriften und keine Verhaltensregeln. Ich selbst ziehe auch alles von Hose über Leggings bis hin zu Rock an. Und ich schminke mich nur zu besondern Anlässen. Fingernägel habe ich hingegen immer lackiert.

Wenn du jetzt der Meinung bist, mir meine Geschlechtsidentität absprechen zu wollen - Wie lange hast du goofy denn dich schon mit nicht-binärität und vor allem meiner Geschlechtswahrnehmung beschäftigt? Auch seit Jahren, mit mehr als 10h/Woche? Wenn nein, muss ich dir leider deine Bewertungsfähigkeit absprechen.


Quellen / Weitere Informationen (1):
Weitere Infos zu "dey" Pronomen.