Das Geschlecht auf Genitalien reduzieren? Machen viele, ist jedoch nicht gut durchdacht.
Betrachtet man nur die Genitalien, und vereinfacht diese auf die zwei statistischen Extremen, dann ergibt das die zwei bekannten Geschlechter: Frau und Mann. Diese werden nach der Geburt aufgrund von Vulva oder Penis zugewiesen. Dass wir das so machen, ist aber auch nur gesellschaftlich festgelegt. Die eigene Geschlechtswahrnehmung, auch Geschlechtsidentität genannt, wird unter anderem durch soziale Interaktionen, Geschlechterrollen, -Normen, -Erwartungen und kulturelle Einflüsse geprägt.
Wenn man dieses soziale Konstrukt überdenkt, merkt man schnell, dass die Einteilung in die zwei Boxen aufgrund von Genitalien sehr willkürlich ist. Sinnvoller hingegen ist folgende Einteilung:
Passt die eigene Geschlechtsempfindung in die eine Box ist man eine Frau, passt sie in die andere ist man ein Mann. Passt sie in beide, in keine oder nur teilweise in einer der Boxen ist man Nicht-Binär.
Da im Alltag diese gesellschaftlichen Aspekte im Vordergrund stehen, warum sollte man dann noch das Geschlecht auf Genitalien reduzieren?